Sichere Geldanlage – wenn Anleger auf Nummer sicher gehen wollen

Die Zeiten, in denen Sparer bei der Auswahl ihrer Geldanlagen einzig und allein eine möglichst hohe Rendite im Blick hatten, sind seit der Krise weitestgehend vorbei. Denn was nützt die beste Ertragsaussicht, wenn der Anbieter des ausgewählten Produktes aufgrund wirtschaftlicher Probleme Insolvenz anmelden muss oder der Kurs der vermeintlich rentablen Geldanlage vollkommen unerwartet ins Bodenlose abstürzt, obwohl im Zuge der Beratung noch von einer hohen Investitionssicherheit die Rede gewesen war?

Bausparverträge als Geldanlage mit Sicherheit – vor allem für junge Sparer

Bausparvertrag

Eine sichere Geldanlage ist vielen Anlegern mittlerweile weitaus lieber, selbst wenn dies bedeuten mag, dass die zu erwartenden Erträge im Gegenzug geringer ausfallen werden. Doch es stellt sich die Frage, welche Produkte als sichere Geldanlage eingestuft werden können? Dies gilt schon deshalb, weil etliche Produkte nach Einschätzungen von Experten nur für bestimmte Zielgruppen sinnvoll sind. Als Geldanlage mit Sicherheit auf hohem Niveau wird immer wieder beispielsweise der Bausparvertrag in seinen unterschiedlichen Varianten genannt. Für Anleger im höheren Alter ist diese sichere Geldanlage aufgrund der langjährigen Sparausrichtung allerdings eher nicht geeignet.

Diese Modelle kommen eher in jungen Jahren in Frage. Etwa als Weg zur Finanzierung des Eigenheims oder einer Eigentumswohnung, ohne dabei auf jährliche Rendite zu verzichten. Je früher Sparer mit der Einzahlung in den Vertrag beginnen, desto höher fallen die Gewinne erwartungsgemäß aus. Weiterhin gelten Anlagemodelle wie der Gold– oder Immobilienkauf als sichere Geldanlagen. Beide Ansätze helfen Verbrauchern, krisensicher zu investieren. In den vergangenen Jahren ist der Goldpreis weiterhin gestiegen, in Deutschland werden auch Immobilien als Geldanlage mit Sicherheit bezeichnet, während die Krise gezeigt hatte, dass manch andere angeblich sichere Investition besser nicht vorgenommen worden wäre.

Sichere Geldanlage: Hintergrundwissen wichtig für Anlageentscheidungen

Generell kann eine Geldanlage dann als sicheres Investment bezeichnet werden, wenn Anleger sich über die spezifischen Eigenschaften informiert haben. Von Produkten, die man nicht versteht, sollte man lieber die Finger lassen. Risiken gibt es im Grunde immer. Doch je genauer man als Anleger die Chancen und Risiken kennt, desto besser lassen sich Verluste vermeiden oder wenigstens minimieren.

Sichere Geldanlage statt hoher Renditen mit Risiken

Die Finanzkrise hat gezeigt, dass die Redewendung vom „Spatz in der Hand“ für viele Anleger durchaus zutreffend ist. Neben dem guten, alten Bausparvertrag sind auch sichere Geldanlagen aus den Bereichen Tagesgeld und Festgeld. Auch Anleihen des Bundes erfreuen sich mittlerweile wieder einer größeren Nachfrage, obwohl die jährliche Verzinsung nicht immer hoch ausfällt. Dass sie bei einer solchen Geldanlage mit Sicherheit in der Regel geringere Gewinne verbuchen, nehmen die meisten Sparer gerne in Kauf. Dafür wissen sie beim Festgeldkonto ganz genau, welche Erträge bis zum Ende der Laufzeit auflaufen. Beim Tagesgeldkonto hingegen sind vor allem die Anleger gut aufgehoben, die jederzeit flexibel bleiben möchten, um andere Gelegenheiten wahrnehmen zu können.

Höhere gesetzliche Einlagensicherung seit 2011

Dass solch sichere Geldanlagen beliebt sind, lässt sich auch damit erklären, dass die Einlagen der Kunden bei deutschen Instituten häufig gleich in doppelter Weise gegen Ausfälle im Falle einer Bankenpleite abgesichert sind. Einerseits gibt es die gesetzliche Einlagensicherung. Seit Anfang 2011 sind die Kundengelder bis zu einem Gesamtvolumen von 100.000 Euro geschützt. Diese Regelung beruht auf der neuen Vorgabe der Europäischen Union.

Sparkassen verfügen über eigenes Sicherungssystem

Nicht angeschlossen an die staatliche Einlagensicherung (unter dem Namen „Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH“ oder kurz EdB) sind jedoch die Genossenschaftsbanken und die Sparkassen. Sie verfügen über ein eigenes Sicherheitssystem und sind aus diesem Grund von der gesetzlichen Einlagensicherung freigestellt. Kommt es bei einem Institut zu Ausfällen erhalten die Kunden der besagten Bank ihr Geld von den anderen an das System mit Namen „Institutssicherung“ angeschlossenen Bankenhäusern zurück. Als sichere Geldanlage können Tagesgeld- und Festgeldkonten der Sparkassen sowie der Volks- und Raiffeisenbanken genau genommen aber nur bedingt bezeichnet werden. Die Institutssicherung ist im Prinzip ein rein freiwilliger Service des Verbunds der Institute. Im Falle eines umfangreichen Systemzusammenbruchs könnten Anleger also schlimmstenfalls leer ausgehen.

Freiwillige Extra-Maßnahmen bei Privatbanken als Plus zum gesetzlichen Einlagenschutz

Die privaten Banken in Deutschland bieten ihren Kunden vielfach ergänzend zur gesetzlichen Einlagensicherung Absicherung oder die verschiedenen Verbände. So zum Beispiel über den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken. Dieser Fonds wirkt als Schutz von Einlagen im Bereich der Spareinlagen (wie etwa Tagesgeld- und Festgeldkonten oder anderen Sparbriefen). Aktuelle Urteile weisen jedoch darauf hin, dass auch dieser Schutzmechanismus nicht als Pflichtleistung verstanden werden sollte. Was eine sichere Geldanlage ist, hängt also in gewisser Weise von der Definition ab. Bisher jedoch trat der Ernstfall in Deutschland noch nie ein. Kunden können somit beruhigt sein und sich auf ihre sichere Geldanlage verlassen.

Bei ausländischen Banken können andere Bedingungen zum Einlagenschutz gelten

Entscheidet sich ein Kunde möglicherweise für ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto eines ausländischen Bankenhauses, lohnt sich vor dem Vertragsabschluss der Blick ins Kleingedruckte. Eine deutsche Zweigstelle bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Unternehmen seinen Hauptsitz ebenfalls in Deutschland hat und somit an die deutschen Richtlinien zur Einlagensicherung gebunden ist. So kann sich manch sichere Geldanlage als durchaus riskant erweisen, wenn Anleger unwissend mehr investieren, als das Institut im Schadensfall über die geltende Einlagensicherung erstatten muss. Die Geschäftsbedingungen geben Auskunft über die genauen Konditionen.

Fazit zur sicheren Geldanlage

Was eine sichere Geldanlage ist, entscheidet im Grunde der Anleger selbst mit seinen Ansprüchen. Tagesgeldkonten oder festverzinste Kontomodelle sowie Bausparverträge gelten als Geldanlage mit hoher Sicherheit. Wer eine überdurchschnittlich hohe Rendite anstrebt, muss Risiken in Kauf nehmen. Das Gros der Sparer ist durch die gesetzliche Einlagensicherung und die freiwilligen Vorkehrungen der Bankenverbände aber nahezu optimal versorgt.