Investment in Edelmetalle als interessante Alternative
Am Finanzmarkt herrscht nun bereits seit einigen Jahren die sogenannte Niedrigzinsphase vor. Diese führt vor allem dazu, dass sehr sichere Anlageformen, insbesondere Spareinlagen, Festgeld und Tagesgeld, kaum noch Erträge abwerfen. Manche Anleger haben dies akzeptiert und lassen ihr Kapital dennoch auf einem Spar- oder Festgeldkonto verwahren. Immer mehr Kunden suchen jedoch nach rentableren Alternativen in der Niedrigzinsphase, zu denen unter anderem die Sachwerte gehören. Zu diesen Sachwerten wiederum zählen neben Immobilien vor allem Edelmetalle, sodass beispielsweise eine Anlage in Goldmünzen eine interessante Alternative sein kann.
Worum handelt es sich bei einer Sachwertanlage?
Wie der Name bereits sagt, geht es bei einer sogenannten Sachwertanlage darum, dass das Kapital der Anleger in einen oder mehrere Sachwerte fließt. Damit unterscheiden sich Sachwertanlagen grundsätzlich von zahlreichen weiteren Anlageformen, bei denen der Anleger in aller Regel mehr oder weniger in ein Recht als in einer Sache investiert. Wird das Guthaben zum Beispiel auf einem Festgeldkonto deponiert, leiht der Anleger der Bank damit Geld, was jedoch nichts mit einer Anlage in einen Sachwert zu tun hat. Stattdessen sind es insbesondere die folgenden Anlagemöglichkeiten, die eine Sachwertanlage beinhalten kann:
- Immobilien
- Edelmetalle
- Kunstgegenstände wie Gemälde
- Oldtimer
- Luxusuhren und Schmuck
- Hochwertige Spirituosen
Wie Sie an dieser beispielhaften Auflistung erkennen können, beinhaltet eine Sachwertanlage tatsächlich, dass der Anleger mit seinem Kapital einen Sachwert erwirbt. Von den zuvor genannten Sachwerten steht insbesondere das Investment in Immobilien und Edelmetalle im Vordergrund, während die Anlage in Luxusuhren, Schmuck oder in hochwertige Spirituosen nur einen relativ kleinen Anteil hat, denn dabei sollte sich der Anleger sehr intensiv in der Materie auskennen.
Edelmetalle als gefragte Sachwertanlage
Neben Immobilien gehören vor allen Dingen Edelmetalle zu den Sachwerten, in die Anleger schon seit Jahrzehnten investieren. Insbesondere in Krisenzeiten, aber auch während einer Niedrigzinsphase, steigt das Interesse an derartigen Investments in Edelmetalle. In erster Linie sind es die folgenden Metalle, die dann zu Anlagezwecken zur Verfügung stehen:
- Gold
- Silber
- Platin
Grundsätzlich haben interessierte Anleger zwei Möglichkeiten, auf welche Art und Weise sie in Edelmetalle investieren können. Diese beiden Möglichkeiten werden als direktes und indirektes Investment bezeichnet. Vom indirekten Investment in Sachwerte bzw. Edelmetalle wird dann gesprochen, wenn die Kapitalanlage über eine Art „Umweg“ erfolgt. Beim Investment in Edelmetalle kann dieser Umweg darin bestehen, dass Sie beispielsweise in einen Edelmetall-Fonds investieren oder zum Beispiel Goldaktien kaufen. In diesem Fall investieren Sie Ihr Kapital also indirekt in das Edelmetall, denn sowohl beim Edelmetallfonds als auch bei Edelmetall-Aktien machen die Preissteigerungen des Metalls nicht die gesamte Wertsteigerung aus, die möglich ist.
Aufgrund der größeren Transparenz und vor allem wegen der Tatsache, dass ein direktes Investment in Edelmetalle ausschließlich an die Wertentwicklung des jeweiligen Metalls gekoppelt ist, entscheiden sich zahlreiche Anleger dafür, insbesondere Münzen oder Barren zu erwerben. Demzufolge zählen die folgenden vier Möglichkeiten des physischen Investments in Edelmetalle zu den beliebtesten:
- Goldmünzen
- Goldbarren
- Silbermünzen
- Silberbarren
Von einem physischen Investment wird auch deshalb gesprochen, weil Sie die entsprechenden Edelmetalle, entweder in Form von Münzen oder Barren, tatsächlich in Händen halten. Sie kaufen also kein Recht auf dem Papier, sondern erhalten die Münzen oder Barren ausgehändigt.
Goldmünzen als beliebte Kapitalanlage
Während das Verhältnis bei einem Investment in Silber zwischen Silberbarren und Silbermünzen relativ ausgeglichen ist, entscheiden sich im Bereich Gold mehr Anleger für eine Anlage in Goldmünzen als in Goldbarren. Der Grund besteht vermutlich darin, dass Goldbarren im Durchschnitt allein aufgrund ihres Gewicht einen höheren Wert als Goldmünzen haben und damit für den Anleger natürlich teurer sind. Dennoch gibt es auch im Bereich der Goldbarren eine interessante Entwicklung. Während früher nahezu ausschließlich Barren ab einem Mindestgewicht von 500 Gramm produziert wurden, gibt es jetzt bereits in Form von Kleinstbarren Gewichte von unter einer Unze. Trotzdem sind vor allem Goldmünzen als Kapitalanlage beliebt, wobei allerdings zwischen den sogenannten Anlagemünzen und den Gedenk- bzw. Sammlermünzen zu unterscheiden ist.
Anlage- und Gedenkmünzen im Vergleich
Wenn Sie sich für Goldmünzen als Geldanlage entscheiden, sollten Sie wissen, dass es zwei große Gruppen von Münzen gibt. Zum einen sind dies die Anlagemünzen und zum anderen Gedenkmünzen, die mitunter auch als Sammlermünzen bezeichnet werden. Bei den Anlagemünzen ist es so, dass diese – wie der Name bereits vermuten lässt – nahezu ausschließlich zur Geldanlage gedacht sind. Charakteristisch für Anlagemünzen ist vor allem, dass diese in einer relativ hohen Stückzahl geprägt und ausgegeben werden, weshalb sie in den meisten Fällen keinen zusätzlichen Sammlerwert besitzen. Der Wert einer Anlagemünze ergibt sich also vor allen Dingen aus dem reinen Materialwert des Goldes. Zu den bekanntesten und gängigsten Anlagemünzen, die derzeit am Markt erhältlich sind, zählen unter anderem:
- Krügerrand
- Maple Leaf
- American Eagle
- China Panda
Anlagemünzen werden insbesondere in den Ländern Australien, Südafrika, Kanada und den Vereinigten Staaten geprägt und an den Markt gebracht. Für den Anleger haben solche Anlagemünzen den Vorteil, dass sich deren Wert nahezu ausschließlich nach dem reinen Materialwert des Goldes richtet und man sich daher nicht mit einem zusätzlichen Sammlerwert beschäftigen muss. Anders stellt sich die Situation natürlich bei den Gedenkmünzen dar, da diese meistens in einer limitierten Auflage geprägt und daher zum Teil recht selten sind. Daher kommt es bei den Sammlermünzen tatsächlich hinsichtlich des aktuellen Wertes auch darauf an, welchen Sammlerwert die jeweilige Münze besitzt und was potentielle Käufer bereit sind, für die Münze zu bezahlen.
Goldmünzen als wertstabile und inflationsgeschützte Anlageform
Neben der Tatsache, dass es für nicht wenige Anleger etwas Erhebendes hat, eine echte Goldmünze in den Händen zu halten, besitzen die Edelmetalle als Kapitalanlage einige objektive Vorteile. Ein großer Vorteil einer Anlage in Goldmünzen besteht im Inflationsschutz. Gold hatte stets seinen eigenen Wert und zwar unabhängig davon, wie sich die jeweilige Geldentwertung (Inflation) am Markt gestaltet hat. Dies ist auch heute noch so, was übrigens für nahezu alle Sachwertanlagen gilt. In den vergangenen Jahrzehnten gab es beim Goldpreis zwar einige Schwankungen, aber in der Summe hat sich das Edelmetall über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet relativ wertstabil gezeigt. Wer beispielsweise vor 15 Jahren eine 1-Unze-Anlagemünze aus Gold gekauft hat, der musste damals rund 400 Dollar zahlen. Heute hingegen wäre diese Goldmünze etwa 1.200 Dollar wert. Auf dieser Grundlage kann man berechnen, dass ich mit einem Investment in Goldmünzen innerhalb der letzten 15 Jahre eine Gesamtrendite von rund 300 Prozent erzielen lies, was auf das Jahr gerechnet einen stattlichen Ertrag von etwa 20 Prozent bedeutet.
Kauf und Verwahrung von Goldmünzen
Eine Frage, die im Zusammenhang mit einem möglichen Investment in Goldmünzen relativ häufig gestellt wird, ist, wo man Anlagemünzen aus Gold erwerben kann und wo diese anschließend verwahrt werden können. Der Kauf von Edelmetallen ist heutzutage auf mehreren Wegen möglich. Zum einen gibt es bei manchen Kreditinstituten noch die Option, dort Gold- oder Silbermünzen zu bestellen und sich diese ausliefern zu lassen. Der andere Weg vor Ort besteht darin, spezielle Goldhändler bzw. Edelmetallhändler aufzusuchen, die ein Geschäft haben. Eine dritte Alternative ist allerdings insbesondere in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden, nämlich Edelmetallhändler in Form von Onlinehändlern zu nutzen. In diesem Fall findet die Abwicklung über das Internet statt, sodass Sie zunächst auswählen, welche Goldmünzen Sie haben möchten.
Anschließend überweisen Sie den entsprechenden Gegenwert und erhalten dann im Gegenzug die bestellten Goldmünzen. Die meisten Händler bieten aber nicht nur den Verkauf, sondern ebenfalls den Ankauf von Gold oder anderen Edelmetallen an. Bezüglich der Verwahrung der Goldmünzen ist es empfehlenswert, einen Banksafe zu mieten. Natürlich haben Sie alternativ auch die Gelegenheit, die Edelmetalle zuhause zu verwahren. Dies ist allerdings mit einem höheren Risiko verbunden und – falls Sie nicht einen speziellen Versicherungsschutz haben – das obige besteht vor allem darin, dass bei Diebstahl oder Beschädigung normalerweise kein Ersatz stattfindet. Diesen Problemen können Sie aus dem Weg gehen, wenn Sie beispielsweise für jährlich 100 Euro einen Banksafe mieten.
Fazit zu Goldmünzen als Kapitalanlage
Goldmünzen sind als Sachwertanlage gefragt, insbesondere in der aktuellen Niedrigzinsphase. Die physische Form des Edelmetallinvestments beinhaltet einige Vorteile, insbesondere Inflationsschutz und bei langfristigem Anlagehorizont auch Wertstabilität. Hinzu kommt für nicht wenige Kunden die Faszination, ein echtes Goldstück in Händen zu halten, welches immerhin – bezogen auf eine 1-Unze-Münze – aktuell einen Wert von über 1.000 Euro besitzt.